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Protest gegen Abriss des Lenin-Denkmals in Berlin (6. November 1991)

Am 19. April 1970, drei Tage vor dem 100. Geburtstag Lenins, war auf dem Leninplatz in Berlin-Friedrichshain eine 19 Meter hohe Lenin-Statue aus rotem ukrainischem Granit feierlich enthüllt worden. Die Statue, welche von dem Moskauer Bildhauer Nikolai Tomsky im Auftrag des Zentralkomitees der SED geschaffen wurde, sollte die Ehrfurcht und Dankbarkeit der ostdeutschen Bevölkerung für Lenin ausdrücken. Nach dem demokratischen Umbruch 1989/90 wurde über den Umgang mit öffentlichen Symbolen der SED-Herrschaft diskutiert, allein in Ost-Berlin standen etwa 800 Denkmäler zur Disposition. Gegen den Widerstand von Anwohnern, die Unterschriften für einen Erhalt der Lenin-Statue sammelten, strich der Berliner Stadtentwicklungssenator Volker Hassemer (CDU) im Oktober 1991 das Lenin-Monument von der Liste der geschützten Denkmäler. Zur Begründung seiner Entscheidung meinte Hassemer, das Denkmal stehe für Personenkult und Unterwerfung unter einer Diktatur. Kritiker hielten dagegen, die Statue gehöre zur Geschichte des Stadtviertels und sei Teil des Wohnensembles am Leninplatz. (Der Leninplatz wurde später in den „Platz der Vereinten Nationen“ umbenannt.)

Hier zu sehen ist ein Protestplakat, das Westdeutsche als „DDR-Besatzer“ diffamiert und ihnen Furcht vor der Symbolkraft Lenins unterstellt. Foto: Andreas Altwein.

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Protest gegen Abriss des Lenin-Denkmals in Berlin (6. November 1991)

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(c) ZB – Fotoreport
Foto: Andreas Altwein