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Franz Ferdinand von Österreich und seine Gemahlin Sophie von Hohenburg verlassen das Rathaus in Sarajewo und besteigen ihr Auto (28. Juni 1914)

Nach dem Selbstmord des Habsburger Kronprinzen Rudolf 1889 und dem Tod seines Vaters, des Erzherzogs Karl Ludwig, 1896, wurde der österreichische Erzherzog Franz Ferdinand (1863-1914), der Neffe Kaiser Franz Josephs I. (1830-1916), Thronfolger des Reichs. Wenngleich er nicht direkt mit Staatsangelegenheiten betraut wurde, gewann Franz Ferdinand zunehmend an Einfluss auf militärische sowie politische Bereiche und befürwortete Reformen für das Österreichisch-Ungarische Reich, darunter einen eingeschränkt liberaldemokratischen Umbau der Regierung und die Modernisierung der Streitkräfte. Als entschlossener Gegner jeglicher Versuche, das Habsburgerreich zu sprengen, plante Franz Ferdinand eine föderale Umstrukturierung der Doppelmonarchie. Durch die Gewährung von mehr Autonomie für die Südslawen hoffte er, separatistische Bestrebungen zu unterlaufen. Diese Aufnahme zeigt Franz Ferdinand und seine Frau Sophie von Hohenburg (1868-1914) beim Verlassen des Rathauses von Sarajewo, der Hauptstadt Bosnien-Herzegowinas, am 28. Juni 1914. Sie hatten in dieser überwiegend slawischen Provinz, die von Österreich 1908 annektiert worden war, Militärmanöver beobachtet. Wenige Augenblicke darauf wurden beide, auf dem Weg zum Besuch von Opfern eines früheren Attentatsversuchs an jenem Tag, von dem serbischen Nationalisten Gavrilo Princip (1895-1918) erschossen, der behauptete, die Unterdrückung der Serben durch Österreich-Ungarn zu rächen. Der Mord an dem Ehepaar markierte den Beginn einer Ereigniskette, die im Ausbruch des Ersten Weltkriegs mündete. Aufnahme eines unbekannten Fotografen, 28. Juni 1914.

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Franz Ferdinand von Österreich und seine Gemahlin Sophie von Hohenburg verlassen das Rathaus in Sarajewo und besteigen ihr Auto (28. Juni 1914)

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