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Hitler mit Reichsbankpräsident Hjalmar Schacht (5. Mai 1934)

Als Reichsbankpräsident war Hjalmar Schacht (rechts) maßgebend an der Finanzierung der ersten Phase der nationalsozialistischen „Wehrwirtschaft“ beteiligt. Zum Beispiel entwickelte er das System des „Mefo-Wechsels“, welches es dem Staat erlaubte, Rüstungsausgaben durch die sogenannte Metallurgische Forschungsgesellschaft (Mefo) zu verschleiern. Diese Scheingesellschaft wurde im April 1933 geschaffen. Zwischen 1934 und 1936 wurden rund 50 Prozent der Waffenkäufe durch „Mefo-Wechsel“ bezahlt. Ab 3. August 1934 übernahm Schacht das Amt des Reichswirtschaftsministers und trieb das nationalsozialistische Autarkiebestreben voran. Unter seiner Führung wurde der deutsche Außenhandel fast vollkommen staatlicher Kontrolle unterstellt. Ziel war es, Importe auf kriegswichtige Rohstoffe und Nahrungsmittel zu beschränken und den Export von deutschen Fertigwaren zu erweitern. Nach Erlass des Vierjahresplans unter Leitung Hermann Görings 1936 verlor Schacht zunehmend an politischem Einfluss. Nach Kritik an der nationalsozialistischen Rüstungs- und Finanzpolitik wurde er von Hitler aus dem Amt des Reichsbankpräsidenten entlassen. Schacht zog sich auch aus anderen öffentlichen Rollen zurück, blieb aber bis 1943 Reichsminister ohne Geschäftsbereich. Er wurde im Rahmen der Massenverhaftungen nach dem Attentat vom 20. Juli 1944 festgenommen und bis Kriegsende in den Konzentrationslagern Ravensbrück und Flossenbürg interniert. 1946 wurde er vom Internationalen Militärgerichtshof (IMT) im Nürnberger Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher freigesprochen, doch im folgenden Jahr von einer Stuttgarter Spruchkammer als „Hauptschuldiger“ zu acht Jahren Strafarbeit verurteilt. Schacht ging erfolgreich in Berufung und wurde 1948 aus der Haft entlassen.

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Hitler mit Reichsbankpräsident Hjalmar Schacht (5. Mai 1934)

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