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Am Morgen nach der Kristallnacht in Berlin: Zerschlagene Schaufensterscheiben (10. November 1938)

Von den im Deutschen Reich verbleibenden 9.000 jüdischen Läden wurden am 9. und 10. November mehr als 7.000 zerstört. Der Anblick von unzähligen Scherbenhaufen soll den Berliner Volksmund angeregt haben, das Novemberpogrom „Kristallnacht“ zu taufen. Aber Deutschlands jüdische Bevölkerung erfuhr nicht nur unermesslichen Sachschaden, sondern auch körperliche Gewalt und Demütigungen. Nach offiziellen Angaben des NS-Regimes wurden 91 Menschen getötet und 300 begingen Selbstmord. Die wahren Opferzahlen dürften jedoch weit höher liegen. Bis zum 16. November wurden insgesamt 30.000 männliche Juden verhaftet und in die Konzentrationslager Dachau, Buchenwald und Sachsenhausen verschleppt, wo sie grobe Misshandlungen erfuhren. Nach Ankunft der jüdischen Häftlinge erhöhte sich die Zahl der Todesopfer in den Lagern dramatisch. Während im Oktober 1938 zehn Insassen im KZ Dachau starben, betrug die Zahl der Verstorbenen 115 im November und 173 im Dezember des Jahres. Foto von Abraham Pisarek.

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Am Morgen nach der Kristallnacht in Berlin: Zerschlagene Schaufensterscheiben (10. November 1938)

© Bildarchiv Preußischer Kulturbesitz / Abraham Pisarek