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Heinrich Brüning an seinem Schreibtisch sitzend (1931)

Seiner Mentalität entsprechend war Heinrich Brüning (1885-1970) für das Regieren per Dekret disponiert, da er dieses als Vorstufe für eine autoritäre Umgestaltung der Weimarer Republik ansah. Gleichermaßen gut geeignet war er für die Umsetzung einer Deflationspolitik, die die Wirtschaft verschonte und der breiten Bevölkerung eine immer größere Abgabenlast auferlegte. Angesichts sinkender Steuereinnahmen und dem sich abzeichnenden drohenden Staatsbankrott folgte Brüning der zeitgenössischen Wirtschaftslehre: Er hob die Steuern an, kürzte die Sozialleistungen, entließ Regierungsangestellte, beschnitt die Löhne derjenigen, die bleiben durften und zwang die Gemeinden, ihre Budgets auszugleichen. Ähnlich wie Herbert Hoover in den Vereinigten Staaten musste er einen politischen Preis für seine kurzsichtige Politik bezahlen, doch das politische Ergebnis sollte in Deutschland bei weitem drastischer und beängstigender ausfallen.

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Heinrich Brüning an seinem Schreibtisch sitzend (1931)

Fotograf: Georg Pahl
© Bundesarchiv