GHDI logo


Christian Friedrich Daniel Schubart (1789)

Christian Friedrich Daniel Schubart (1739-91), Schriftsteller und Musiker, war ein beherzter und freimütiger Befürworter der Amerikanischen Revolution. Im Jahr 1774 gründete er als Herausgeber die Deutsche Chronik (1774-78), eine Zeitschrift, die zu einem Forum für seine kritischen und antiabsolutistischen Polemiken wurde. Er sah die Vorgänge, die sich in den amerikanischen Kolonien ereigneten, im Zusammenhang einer gemeinsamen Aufklärungstradition, und wie viele zeitgenössische deutsche Intellektuelle bewunderte und sympathisierte er mit den amerikanischen Rebellen. Er schloss sich Johann Wolfgang von Goethe, Friedrich Schiller, Christoph M. Wieland und weiteren bekannten Dichtern der Zeit im Protest gegen den Söldnerhandel der hessischen Fürsten an und verurteilte ihn als Verbrechen, für das er Vergeltung forderte. Er verfolgte den Krieg in den amerikanischen Kolonien genau und schrieb und veröffentlichte lebhafte Berichte über verschiedene Kampfhandlungen. Für Schubart und viele seiner Zeitgenossen war der Nordamerikanische Unabhängigkeitskrieg ein Beispiel für deutsche Patrioten bei deren eigenem Kampf gegen die Tyrannei. Schubarts journalistische Karriere fand 1777 ein abruptes Ende, als man ihn auf Befehl des württembergischen Herzogs Karl Eugen festnahm und auf der Festung Hohenasperg außerhalb von Ludwigsburg inhaftierte. Zehn Jahre später wurde er 1787 auf Drängen Preußens hin freigelassen, nachdem Schubart während seiner Haft einen Hymnus auf Friedrich den Grossen, verfasst hatte. Nach seiner Freilassung bekam er eine Stellung als Theaterdirektor in Stuttgart – eine Art Wiedergutmachung für die erlittene Ungerechtigkeit. Öl auf Leinwand von August Friedrich Oelenhainz (1745-1804), 1789.

Druckfassung     zurück zur Bilder-Liste vorheriges Bild      nächstes Bild

Christian Friedrich Daniel Schubart (1789)

© Bildarchiv Preußischer Kulturbesitz
Original: Stuttgart, Staatsgalerie