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Darstellung Schinderhannes (links) und seiner Hinrichtung (rechts) (1803)

Dieser Schnitt besteht aus einer Folge von Szenen, die mit der Hinrichtung des „Schinderhannes“ enden. Zuerst wird Schinderhannes als Räuber mit einsatzbereitem Gewehr und Schwert (links, A) gezeigt. Danach ist er auf dem Schafott mit Guillotine zu sehen, wie er einem Priester beim Spenden der Sterbesakramente zuhört (Mitte, B). Schließlich wird sein abgetrenntes Haupt der Zuschauermenge zur Schau gestellt (rechts, C, D). Er wurde durch eine Guillotine hingerichtet, ein Gerät, das zum Symbol der Französischen Revolution geworden war, damals jedoch in den deutschen Territorien noch nicht bekannt war. Wie dieser Stich nahe legt, waren öffentliche Hinrichtungen theatralische Ereignisse. Die politisch Verantwortlichen führten Hinrichtungen aus, waren aber weder die einzigen noch die maßgeblichen Determinanten ihrer Bedeutung. Es war eher das einfache Volk, das diese Ereignisse mit Volksmystik erfüllte und ihnen durch Interpretierung Bedeutung verlieh. Holzschnitt eines unbekannten Künstlers, um 1803.

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Darstellung Schinderhannes (links) und seiner Hinrichtung (rechts) (1803)

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