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Das Alte Museum in Berlin (um 1825)

Karl Friedrich Schinkel (1781-1841) war ohne Zweifel der bedeutendste Architekt seiner Zeit. Er hinterließ seine Handschrift besonders in der preußischen Hauptstadt Berlin, wo seine charakteristischen Meisterwerke – die Neue Wache (1816-18), das Schauspielhaus (1821) und das Alte Museum (1825-28) – bis heute die Ansichten Berlins großer Promenaden, Unter den Linden und der Friedrichstraße, prägen. Nach dem Trauma der Napoleonischen Kriege florierte Berlin als Zentrum der Bildung und Kultur unter der nervösen Aufsicht des Königs Friedrich Wilhelm III. (1770-1840). Die Präsenz führender Philosophen und anderer Gelehrter wie Georg Wilhelm Friedrich Hegel (1770-1831), Wilhelm (1767-1835) und Alexander von Humboldt (1769-1859) ließ die Stadt zu einem wahrhaftigen „Athen an der Spree“ werden (wie es bereits unter Friedrich I. genannt worden war), und Schinkels Kulturtempel im neogriechischen Stil setzten diesen Vergleich entsprechend um. Das Schauspielhaus und das Alte Museum sollten Ehrfurcht für das deutsche Theater und die Kunstwerke in der königlichen Sammlung erzeugen, in der Hoffnung, damit die zivilisierende Wirkung der Kunst auf die Nation zu demonstrieren (das Alte Museum war eines der ersten Museumsgebäude, das für die Ausstellung von nach Epoche und Gattung geordneten Kunstwerken entworfen war). Der Glaube an Erbauung durch Kunst wurde von der Aufklärung und den Romantikern gleichermaßen vertreten, und obwohl Schinkel die Begeisterung der Romantiker für neogotische Formen, die als Ausdruck des deutschen Nationalgeistes betrachtet wurden, teilte, blieb er seinen klassischen Wurzeln stets treu. Zeichnung / Feder, Tusche, Deckfarben (um 1825) von Friedrich August Calau [um 1790 - 1830]. Architekt: Karl Friedrich Schinkel (1824-29).

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Das Alte Museum in Berlin (um 1825)

© Bildarchiv Preußischer Kulturbesitz / Kupferstichkabinett, SMB / Jörg P. Anders
Original: Kupferstichkabinett, Staatliche Museen zu Berlin